Was braucht man um Kerzen selber zu machen? Der ultimative Guide für DIY-Kerzen
Was braucht man um Kerzen selber zu machen? Die gute Nachricht: Die Grundausstattung ist überraschend überschaubar! Für deine ersten selbstgemachten Kerzen benötigst du im Wesentlichen Kerzenwachs (wie Sojawachs, Bienenwachs oder Rapswachs), passende Kerzendochte, hitzebeständige Kerzenformen oder Gläser für Kerzen, einen Schmelztopf fürs Wachs schmelzen und optional Duftöle für Kerzen sowie Kerzenfarben. Mit diesen Basics kannst du bereits wunderschöne, individuelle Kerzen kreieren, die deine Persönlichkeit widerspiegeln und deinem Zuhause eine ganz besondere Note verleihen. Das Schöne am Kerzen DIY: Du bestimmst selbst über Duft, Farbe und Form – und erschaffst damit echte Unikate, die genau deinen Stil ausdrücken! 🌿
Stell dir vor: Ein entspannter Sonntagnachmittag, deine Lieblingsmusik im Hintergrund, und du erschaffst deine eigenen Duftkerzen. Klingt verlockend? Dann lass uns gemeinsam in die faszinierende Welt der Kerzenherstellung eintauchen. Ob du deine ersten Schritte wagst oder bereits erste Erfahrungen gesammelt hast – dieser Guide zeigt dir genau, welches Kerzen selber machen Zubehör du wirklich brauchst und worauf es ankommt.
Das Herzstück: Welches Wachs für deine DIY-Kerzen? 🕯️
Die Wahl des richtigen Wachses ist vermutlich die wichtigste Entscheidung bei der Kerzenherstellung. Jede Wachsart hat ihre eigenen Charaktereigenschaften, und ehrlich gesagt – es gibt hier kein "richtig" oder "falsch", sondern nur das, was zu deinen Vorstellungen passt.
Natürliche Wachsarten für bewusste Genießer
Sojawachs hat sich in den letzten Jahren zum absoluten Liebling der DIY-Community entwickelt, und das aus gutem Grund! Dieses pflanzliche Wachs aus Sojabohnen brennt deutlich länger als herkömmliches Paraffinwachs – wir reden hier von etwa 30-50% längerer Brenndauer. Stell dir vor: Eine 200g-Kerze aus Sojawachs schenkt dir locker 40-50 Stunden Lichtgenuss, während eine vergleichbare Paraffinkerze bereits nach 25-30 Stunden erlischt. Das rechnet sich nicht nur finanziell, sondern ist auch nachhaltiger. Zudem nimmt Sojawachs Duftöle für Kerzen besonders gut auf und gibt den Duft gleichmäßig ab – perfekt, wenn du Wert auf intensive Dufterlebnisse legst.
Bienenwachs ist die Luxusvariante unter den Wachsarten. Dieser natürliche Rohstoff verströmt bereits ohne Zusätze einen zarten Honigduft und reinigt sogar die Raumluft durch die Freisetzung negativer Ionen. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein? Ist es aber! Der einzige Haken: Bienenwachs ist deutlich teurer. Rechne mit etwa 15-25 Euro pro Kilogramm, während du Sojawachs bereits ab 8-12 Euro bekommst. Mein Tipp: Verwende Bienenwachs für besondere Anlässe oder mische es mit anderen Wachsarten für einen ausgewogenen Kompromiss zwischen Qualität und Preis.
Rapswachs ist der Geheimtipp für alle, die heimische Rohstoffe bevorzugen. Dieses europäische Wachs vereint viele Vorteile von Sojawachs mit einer noch cremigeren Konsistenz – ideal für Container-Kerzen in Gläsern. Es haftet wunderbar an den Glaswänden und entwickelt eine schöne, glatte Oberfläche.
Die klassischen Alternativen
Paraffinwachs mag zwar aus Erdöl gewonnen werden, bleibt aber durch seinen günstigen Preis und die einfache Handhabung beliebt. Für Anfänger ist es durchaus eine Option, um erste Erfahrungen zu sammeln. Stearinwachs wiederum wird oft als Zusatz verwendet, um die Brenndauer zu verlängern und das Tropfen zu reduzieren. Eine Mischung aus 90% Paraffinwachs und 10% Stearinwachs ergibt beispielsweise standfeste Stabkerzen.
Praktische Mengenberechnung fürs Wachs
Hier wird's konkret: Wie viel Kerzenwachs kaufen musst du eigentlich? Als Faustregel gilt: Das Volumen deines Gefäßes in Millilitern multipliziert mit 0,8 ergibt die benötigte Wachsmenge in Gramm. Ein 250ml-Glas benötigt also etwa 200g Wachs. Plane immer 10-15% mehr ein, da beim Wachs schmelzen und Gießen immer etwas im Topf zurückbleibt. Für deine ersten Versuche empfehle ich ein Kerzenzubehör Set mit etwa 1-2kg Wachs – damit kannst du 5-8 mittelgroße Kerzen kreieren und verschiedene Techniken ausprobieren.
Die essenzielle Ausrüstung für perfekte Ergebnisse ✨
Jetzt wird's praktisch! Neben dem Wachs brauchst du natürlich die richtige Ausrüstung. Die gute Nachricht: Vieles hast du vermutlich bereits zu Hause, und der Rest ist erschwinglich.
Werkzeuge zum Wachs schmelzen
Ein Schmelztopf oder Wachsschmelzer ist unverzichtbar. Hier mein ehrlicher Rat: Investiere nicht in teure Spezialgeräte für den Anfang. Alte Töpfe, die du nicht mehr für Lebensmittel verwendest, funktionieren im Wasserbad perfekt. Das Prinzip ist simpel: Ein größerer Topf mit Wasser, darin ein kleinerer mit dem Wachs. So schmilzt das Wachs gleichmäßig und schonend bei indirekter Hitze – ganz ohne Verbrennungsgefahr. Alternativ eignen sich auch alte Konservendosen hervorragend als Schmelzgefäße.
Ein Thermometer für Wachs ist dagegen absolut sinnvoll. Die Gießtemperatur variiert je nach Wachsart erheblich: Sojawachs solltest du bei etwa 50-60°C gießen, während Paraffinwachs oft erst bei 65-75°C optimal ist. Ein paar Grad zu viel oder zu wenig können den Unterschied zwischen einer perfekt glatten Oberfläche und unschönen Luftblasen ausmachen. Ein einfaches Küchenthermometer kostet um die 8-12 Euro und erspart dir viele Frust-Momente.
Den Rührstab hast du vermutlich schon – ein alter Holzlöffel oder Schaschlik-Spieß erfüllt den Zweck. Wichtig ist nur, dass du Duftöle und Farben gleichmäßig einrührst, bevor das Wachs zu fest wird.
Kerzendochte: Klein, aber entscheidend
Die Dochtstärke bestimmt maßgeblich, wie deine Kerze später brennt. Zu dünne Dochte ertrinken förmlich im Wachspool, zu dicke rußen und brennen zu schnell ab. Als Orientierung für runde Container:
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Durchmesser 5-7cm: Docht mit 3-5mm Durchmesser
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Durchmesser 8-10cm: Docht mit 6-8mm Durchmesser
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Durchmesser über 10cm: Mehrere Dochte oder Dochte ab 10mm
Beim Docht zuschneiden lasse immer 2-3cm Überlänge – du kannst später kürzen, aber nicht verlängern. Zum Docht fixieren gibt es clevere Dochthalter, die den Docht beim Gießen zentriert halten. Improvisierte Alternativen? Zwei Schaschlik-Spieße, zwischen denen du den Docht klemmst und quer über das Glas legst. Funktioniert genauso gut! Für die Befestigung am Boden verwendest du etwas Wachskleber oder – noch einfacher – einen Tropfen geschmolzenes Wachs.
Kerzenformen und Gläser: Wo deine Kreativität Form annimmt
Bei den Kerzenformen eröffnet sich eine faszinierende Vielfalt. Silikonformen sind fantastisch für Anfänger, da sich die fertigen Kerzen mühelos herauslösen lassen. Von geometrischen Formen über Blumenmotive bis zu witzigen Designs – hier kannst du richtig kreativ werden. Gießformen aus Kunststoff oder Metall eignen sich hervorragend für klassische Stumpenkerzen.
Mein persönlicher Favorit? Gläser für Kerzen! Alte Marmeladengläser, Teelichtgläser, Einmachgläser oder hübsche Gefäße vom Flohmarkt – jedes Glas erzählt seine eigene Geschichte und macht deine Kerze zum Unikat. Zudem sind Container-Kerzen in Gläsern pflegeleicht und sicher, da das Wachs nicht tropfen kann. Achte nur darauf, dass deine Gläser hitzebeständig sind und keinen Sprung haben.
Duft und Farbe: Deine persönliche Signatur
Hier wird's richtig spannend! Duftöle für Kerzen und ätherische Öle verwandeln deine selbstgemachten Kerzen in wahre Sinneserlebnisse. Bei der Dosierung gilt: Weniger ist oft mehr. Für Sojawachs empfehle ich 6-10% Kerzenduft bezogen auf die Wachsmenge. Bei 200g Wachs also etwa 12-20ml Duftöl. Ätherische Öle solltest du sparsamer dosieren (4-6%), da sie intensiver sind.
Meine Lieblingsmischung für den Herbst 2024? 60% Zimt, 30% Vanille und 10% Nelke – Gemütlichkeit pur! Oder für frische Frühlingstage: Zitronengras mit einem Hauch Minze. Experimentiere ruhig – das ist ja gerade das Schöne am Kerzen DIY!
Kerzenfarben gibt es als flüssige Kerzenfarben oder Farbchips. Beide haben ihre Vorzüge: Flüssigfarben lassen sich präziser dosieren, Farbchips sind länger haltbar. Ein Tipp: Teste die Farbe immer an einer kleinen Menge, denn das geschmolzene Wachs sieht oft anders aus als die ausgehärtete Kerze – meist wird der Ton blasser.
Die Finishing Touches
Sobald deine Kerzen gegossen sind, heißt es: Kerzen aushärten lassen. Bei Raumtemperatur dauert das je nach Wachsart 24-48 Stunden. Ja, die Wartezeit ist eine Geduldsprobe, aber sie lohnt sich! Zu frühes Anzünden führt zu ungleichmäßigem Abbrand.
Für den professionellen Look sorgen selbstgestaltete Etiketten für Kerzen. Du kannst den Kerzenduft, die Wachsart und sogar ein Herstellungsdatum vermerken – besonders schön, wenn du deine Kreationen als Geschenkideen Kerzen weitergibst. Ein handgeschriebenes Etikett auf Kraftpapier mit einem hübschen Band um das Glas? Persönlicher geht's kaum!
Clevere Ressourcennutzung
Hier noch ein nachhaltiger Geheimtipp: Gebrauchtes Wachs verwerten! Kerzenreste von abgebrannten Kerzen musst du nicht wegwerfen. Filtere sie durch ein altes Sieb oder Baumwolltuch, um Rußpartikel zu entfernen, und schmilz sie neu ein. So entsteht aus verschiedenen Kerzenresten eine neue Kreation – oft mit überraschend interessanten Farbverläufen. Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch unglaublich befriedigend.
Häufig gestellte Fragen zum Kerzen selber machen
Welches Wachs eignet sich am besten für Anfänger?
Sojawachs ist ideal für Einsteiger! Es verzeiht kleine Fehler, ist einfach zu verarbeiten und brennt sauber ab. Die Gießtemperatur ist mit 50-60°C niedriger als bei anderen Wachsarten, was das Arbeiten sicherer macht. Zudem lassen sich Arbeitsflächen und Töpfe einfacher reinigen. Für deine allerersten Versuche würde ich ein Kerzenzubehör Set mit Sojawachs empfehlen – so hast du alles Wichtige beisammen und kannst direkt loslegen.
Wie viel kostet die Grundausstattung fürs Kerzen gießen?
Das hängt davon ab, wie viel du bereits zu Hause hast. Eine solide Basis bekommst du schon für 30-50 Euro: 1kg Sojawachs (ca. 10€), ein Set Kerzendochte in verschiedenen Stärken (8€), 2-3 Duftöle für Kerzen (15€), ein Thermometer für Wachs (10€) und einige Gläser für Kerzen (entweder recycelt oder für 5-10€). Alte Töpfe für ein Wasserbad hast du vermutlich schon. Mit dieser Ausstattung kannst du bereits 8-10 wunderschöne Kerzen kreieren – umgerechnet also 3-5 Euro pro Kerze. Deutlich günstiger als hochwertige Duftkerzen im Handel!
Kann man Speiseöle statt spezieller Duftöle verwenden?
Nein, davon rate ich dringend ab! Speiseöle sind nicht für die Kerzenherstellung konzipiert und können beim Verbrennen unangenehme Gerüche oder sogar gesundheitsschädliche Dämpfe entwickeln. Duftöle für Kerzen sind speziell formuliert, um sicher und gleichmäßig zu brennen. Ätherische Öle in reiner Form sind eine natürliche Alternative, allerdings deutlich teurer und teilweise weniger hitzestabil. Investiere lieber in qualitative Duftöle – deine Nase und deine Gesundheit werden es dir danken.
Wie lange muss man Kerzen aushärten lassen?
Das variiert je nach Wachsart und Kerzengröße. Als Richtwert gilt: Sojawachs und Rapswachs sollten mindestens 24 Stunden bei Raumtemperatur aushärten, für optimale Ergebnisse sogar 48 Stunden. Bienenwachs härtet schneller aus (12-24 Stunden), während Paraffinwachs ebenfalls etwa 24 Stunden benötigt. Große Kerzen über 500g brauchen entsprechend länger. Ein Trick für Ungeduldige: Stelle die Kerzen nicht in den Kühlschrank! Das führt zu Rissen und Spannungen im Wachs. Geduld zahlt sich hier wirklich aus – die Wartezeit sorgt für eine gleichmäßige Kristallstruktur und besseren Duftverteilung beim späteren Abbrand.
Wo finde ich eine gute Anleitung Kerzen machen?
Online gibt es zahlreiche kostenlose Ressourcen, YouTube-Tutorials und DIY-Blogs mit detaillierten Anleitungen. Mein Tipp: Starte mit einer simplen Container-Kerze im Glas – das ist die fehlerverzeihendste Methode. Die Grundschritte sind eigentlich immer gleich: Wachs im Wasserbad schmelzen (dabei die Gießtemperatur mit einem Thermometer prüfen), Docht fixieren, optional Kerzenfarben und Duftöle einrühren, vorsichtig ins Gefäß gießen und dann Kerzen aushärten lassen. Das klingt komplizierter als es ist – beim ersten Mal wirst du vielleicht kleine Unebenheiten haben, aber genau das macht handgemachte Kerzen ja so charmant!
Muss man für Kerzen DIY spezielle Sicherheitsvorkehrungen treffen?
Absolut! Sicherheit geht vor. Erhitze Wachs niemals direkt auf der Herdplatte, sondern immer im Wasserbad – Wachs ist brennbar und kann sich bei zu hohen Temperaturen entzünden. Arbeite in einem gut belüfteten Raum, besonders wenn du mit Duftölen arbeitest. Halte einen Deckel griffbereit, um im unwahrscheinlichen Fall einer Entzündung die Flammen zu ersticken (niemals Wasser auf brennendes Wachs!). Trage am besten lange Ärmel und vermeide lose Kleidung über der Hitzequelle. Und ganz wichtig: Lass heißes Wachs niemals unbeaufsichtigt!
Das Schöne an der Kerzenherstellung ist diese wunderbare Mischung aus Kreativität und Handwerk. Jede selbstgemachte Kerze trägt deine persönliche Handschrift – von der Wahl des Wachses über den Kerzenduft bis zur Form. Es ist meditativ, das geschmolzene Wachs in die Kerzenformen zu gießen, und unglaublich befriedigend, das fertige Ergebnis erstmals anzuzünden.
Wenn du nach deinen ersten DIY-Versuchen Lust auf professionell gegossene Duftkerzen in außergewöhnlichen Kreationen bekommst, schau doch mal bei Dreyscandles vorbei. Dort findest du handgefertigte Kerzen, die mit der gleichen Leidenschaft kreiert wurden, die du jetzt selbst entdeckst – nur eben mit jahrelanger Erfahrung und exklusiven Duftkreationen, die dein Zuhause in deinen ganz persönlichen Rückzugsort verwandeln 🌿✨
Viel Freude beim Kerzen gießen – möge dein Zuhause bald im warmen Schein deiner eigenen Kreationen erstrahlen! 🕯️
